8. Rennen - Saisonabschluss - Lausitzring 11. - 13.10.2013

In Hockenheim dachte ich, so ein Rennen ist nicht zu toppen. Aber da irrte ich mich, denn zum Saisonabschluss auf dem Lausitzring gelang mir ein Start/Ziel-Sieg mit 12,388 Sekunden Vorsprung.

 

Bei dem schlechten Wetter kam am Freitag keine richtige Fahrlust auf. Es war nass und zum Motorrad fahren viel zu kalt. In beiden freien Trainings war es mir nur wichtig, die Strecke im Nassen kennen zu lernen. Es waren im Laufe der Trainings der anderen Klassen bereits einige Fahrer gestürzt und das wollte ich auf jeden Fall vermeiden. Wir testeten verschiedene Fahrwerkseinstellungen und fanden die richtige für die Qualifying.

Am Samstag ging es 6 Uhr mit Nils, meinem Mentalcoach für dieses Wochenende, zum Frühsport auf die Strecke. Schon beim Joggen war es sehr glatt. Um 9 Uhr herrschte so dichter Nebel, dass das Training erst 1,5 Stunden später gestartet wurde. Ich schaffte in der letzten Runde den 5. Startplatz, der mich absolut nicht happy machte.

 

Zum Mittag trocknete die Strecke leicht ab und ich wollte mit „Trockenreifen“ raus fahren. Aber nach der ersten Runde fuhr ich in die Boxengasse. Dann folgten Diskussionen mit meinem Vater und schließlich blieben die Reifen drauf und ich versuchte es erneut. Zwei Runden später und inzwischen auf Platz 11 durchgereicht, holte ich mir für die letzten 8 Minuten Regenreifen. Inzwischen fuhren meine Konkurrenten in die Box – Reifen runter oder holten sich Trockenreifen.

 

Ich fuhr total voll Ergeiz auf die Strecke und zog mächtig am Gashahn – Platz 6 ! Dann Platz drei und Sekunden vor Trainingsende fuhr ich in meine letzte mögliche Runde. Als ich dann als Letzter abgewunken wurde, zeigten die Monitore den zweiten Startplatz mit 59 Hundertstel auf die Pole. Ich war 2,7 Sekunden schneller als meine Konkurrenz auf dem dritten Startplatz. Das Profil von meinem Hinterreifen gab es praktisch nicht wirklich mehr. Trotz der Aufregung ging unsere „Taktik“ auf.

 

Mein Renntag begann mit dem morgendlichen Laufen. Es herrschte sonniges, aber sehr kühles Wetter. Die Strecke war durch die nächtlichen Regenfälle mehr nass als trocken. Aber sie war auf jeden Fall viel trockener als im Zeittraining. Für diese Bedingungen gab es nur eine Wahl – Trockenbereifung.

 

Ich hatte einen super Start – bog als Erster in die Kurve Ende Start-Ziel und gab meine Führung über alle 13 Runden bis ins Ziel nicht ab. Das Fahren hat riesig Spaß gemacht und ich habe mich sehr konzentrieren müssen, um an vielen Stellen die wenigen Zentimeter trockene Strecke zu erwischen. Zwischenzeitlich blickte ich mich um, weil mein Vorsprung wirklich unerwartet groß war.

 

Als ich in die letzte Runde fuhr wusste ich, dass ich dieses Mal ganz oben auf dem Treppchen stehen werde. Meine Eltern, mein Mechaniker Matthias, Lisa, Nils, meine Sponsoren, Familie, Freunde, Fans und Bekannte haben riesig gejubelt und auch so manche Träne vergossen – als ich als SIEGER mit einem Wheely über die Ziellinie fuhr.

Dann musste ich unbedingt ein Burnout für die Fans und mich machen und habe die Tribüne so richtig eingenebelt.

 

Patryk Kosiniak (POL) kam 12,388 Sekunden als Zweiter über’s Ziel und Ville Valtonen (FIN) 19,094 Sekunden als Dritter.

Der Moment, als die Nationalhymne für meinen Sieg gespielt wurde, war umwerfend und ergreifend.

Ich gratuliere Dominik Engelen, der mit seinem heutigen 6. Platz die Gesamtwertung 2013 mit 147 Punkten gewonnen hat.

In dieser Saison bin ich der einzigste Fahrer im Yamaha R6 Dunlop Cup, der keinen einzigen Sturz auf seinem Konto hat.

 

Die Gesamtwertung habe ich mit dem 4. Platz und nur nur einem Punkt Rückstand auf den dritten Platz beendet.

Mit einem Sieg, zwei zweiten Plätzen, vier vierten Plätzen und einem achten Platz kamen 125 Punkte auf mein Punktekonto.

 

Ich danke allen, die mich in meiner 11. Rennsaison unterstützt haben.

 

 


Sponsoren

Yamaha R6 Cup, Toni Riedel, Dresden, Limbach-Oberfrohna