Voller Hoffnung und Zuversicht bin ich am Freitag nach Thale in den Harz gereist. Die Streckenführung war wie im letzten Jahr und so ging ich am späten Nachmittag nach meiner Ankunft direkt ins Training.
Es lief alles super, bis ich auf dem schnellsten Streckenabschnitt nach einem kleinen Kick etwas zu weit nach links kam und einem Baum nicht mehr ausweichen konnte. Ich fuhr mit hoher Geschwindigkeit frontal dagegen und stürzte. Ich blieb liegen und mir war schwindlig. Sofort kamen die Rettungssanitäter und halfen mir auf. Ich hatte starke Schmerzen in der linken Schulter und im Arm.
Nach 13 Jahren im Rennsport – Motorrad und Downhill – verletzte ich mich zum ersten Mal im Renngeschehen und musste mit dem Krankenwagen transportiert werden.
Zuerst ging es ins Fahrerlager ins Medicalcenter, wo dann auch meine Eltern hin kamen. Danach wurde ich in die Notaufnahme nach Quedlinburg gebracht. Das Röntgenbild zeigte, dass es kein Schlüsselbeinbruch ist. Also ging es sofort weiter zum CT und auch dort mussten 3 Ärzte sehr genau schauen, um die Diagnose festzustellen.
Ich habe mir bei dem Aufprall am Baum die Kugel des linken Oberarmes angebrochen. Operativ geht das nicht zu behandeln. Mein Arm wurde mit einer Orthese ruhig gestellt und da ich leichte Kopfschmerzen hatte, musste ich wegen dem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung den Krankenhausservice in Anspruch nehmen.
Am Freitagabend auf meinem Zimmer gingen die Kopfschmerzen weg und mir ging es soweit ganz gut. Schmerzmittel waren nicht notwendig und ich hoffte sehr, dass ich am Sonntag mit meinen Eltern zurück fahren konnte.
Das gesamte Ärzte-, Schwestern- und Pflegeteam des Krankenhauses in Quedlinburg waren sehr nett, erklärten mir alles sehr ausführlich und alles geschah in absoluter Ruhe und ohne Hektik. Vielen Dank.
Am Sonntagvormittag konnte ich nach der Visite das Krankenhaus verlassen und muss jetzt mit ca. 6 Wochen Genesungszeit rechnen. Das war von allem das Schlimmste, denn ich werde dadurch lange bei meiner Ausbildung fehlen.
Es tut mir sehr leid, dass ich Ihnen dieses Mal keine erfolgreichen Rennen schildern kann und durch den Sturz auch meine Gesamtplatzierung nicht verbessern konnte.
Allerdings sind wir alle froh, dass dieser Sturz noch so glimpflich abgegangen ist. Es hätte auch sehr viel schlimmer ausgehen können. Meine Eltern haben am Samstag die Stelle nochmals angesehen und sind heilfroh, dass es „nur“ eine angebrochene Schulter ist.