4. Rennen Red Bull Ring - 21.-23.06.2013

Als wir nach knapp 8 Stunden Fahrt auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg ankamen und aufgebaut hatten, war nach einer halbstündigen Fahrt mit meinem Fahrrad im Gelände ein Besuch im Medical Center notwendig. Bei einem Sturz hatte ich mir die Schulter bis zum Fettgewebe aufgescheuert und noch weitere Schürfwunden am Rücken und Arm abbekommen. Aber hier half alles nichts, denn es galt für mich: Zähne zusammenbeißen und durch.

In den freien Trainings brauchte ich erst mal ein paar Runden, um mich wieder an die Strecke zu gewöhnen. Die 35°C machten meine Arbeitsbedingungen sehr heiß. Das Fahrwerk von Oschersleben passte hier überhaupt nicht. Die R6 fühlte sich schwammig an und ich hatte Probleme mit der Bremse. Wir optimierten die Fahrwerkabstimmung, damit das Hinterrad nicht mehr so pumpt. Aber auch im zweiten freien Training war ich unzufrieden.

Mit neuen Reifen ging ich am Sonnabend in das erste entscheidende Zeittraining, konnte meine Rundenzeit zwar verbessern, aber mehr als der sechste Startplatz war nicht drin. Das Fahrwerk war immer noch nicht ok. Also gingen wir mit der R6 zu Öhlins und ich schilderte Steve Jenkner, ehemaliger GrandPrix-Fahrer und jetzt für Öhlins tätig, mein Problem. Mit fachkundigen Handgriffen wurde das Fahrwerk komplett neu justiert und der Schwerpunkt der R6 verlegt.

Gespannt ging ich ins zweite Zeittraining und musste nur geringfügig am Lenkungsdämpfer korrigieren, sonst passte alles viel besser. Obwohl ich meine Rundenzeit nochmals verbesserte, blieb der sechste Startplatz.

Die Temperaturen lagen hier im schönen Österreich immer noch über 30°C und auch am Sonntag zum Rennen gab es Sonnenschein pur.

Ich hatte mir anhand der Startaufstellung meinen Plan für den Start zurechtgelegt. Mein Start war super. Ich bog sofort auf Platz 3 liegend in die erste Kurve und klebte Ville Valtonen förmlich am Hinterrad.

Ende der ersten Runde klaffte schon ein Loch auf den fünften Platz. Zu diesem Zeitpunkt fuhr ich die schnellste Rennrunde. Die beiden Ersten hatten zwar eine Lücke von 2 Sekunden auf den Dritten und mich (ich wurde von Julian Puffe überholt) gerissen, aber ich blieb am Podest dran. Als plötzlich ein riesen Insekt auf mein Visier prallte und dieses verschmierte, fuhr ich fast blind. Ich verlor nicht nur mein „räumliches Sehen“, sondern auch den Anschluss an Platz 3. Ich war so sauer, denn ich hatte keine Abreißvisiere und konnte nur noch auf Nummer Sicher fahren. Ich fuhr den vierten Platz mit einem Vorsprung von neun Sekunden auf Platz 5 nach Hause.

Das Erste nach dem Ausziehen war mein Gang zu Shoei, um mir Abreißvisiere zu holen. Das passiert mir nicht noch einmal, dass ich durch so eine „natürliche“ Kleinigkeit die Chance auf das Podest verliere.

Vielen Dank an meinen Vater Ingo und meinen Mechaniker Matthias, denn die beiden haben mächtig geschwitzt.

Mit dem schönsten Geschenk - einem Podiumsplatz – zu meinem 18. Geburtstag hat es leider nicht geklappt.

Jetzt sind 6 Wochen Pause, bis wir auf der Naturrennstrecke in Schleiz das fünfte Rennen fahren.

Zur Halbzeit habe ich mein Saisonziel mit 2 Punkten verpasst und liege jetzt auf dem vierten Gesamtplatz, aber meine Lieblingsrennstrecke – der Sachsenring – kommt noch und ich werde weiter wichtige Punkte sammeln.

 

Video vom Rennen:

http://www.youtube.com/watch?v=rAIkqEn0GK8


Sponsoren

Yamaha R6 Cup, Toni Riedel, Dresden, Limbach-Oberfrohna